Ein Satz, der viel will, aber gar nicht so häufig stimmt, glaubte ich. Seit März 2022 bin ich „weisser – Beratung und Redaktion“ und seit der Gründung fokussiere ich mich nicht auf Akquise und Neugeschäft, sondern auf meine Entwicklung und Persönlichkeit als Unternehmerin. Invests sind bei mir fest im Wochenplan integriert. Das bedeutet für mich aber auch: Aus der Komfortzone austreten und Netzwerken – bei Female Founder Veranstaltungen, in Gruppencoachings, Unternehmer*innen-Frühstück. Das sind meine ganz persönlichen Tipps für Gründerinnen, die redaktionell durchstarten wollen.

Selbsterkenntnis durch Austausch

Dort erweitere ich meine Soft Skills, smalltalke was das Zeug hält (übe mich in Eisbrecherfragen) und merke, wie mich das zwar auf eine Art sehr herausfordert und anstrengt, auf eine andere Art aber auch sehr beflügelt. Weil ich gebe und nicht da bin, um zu nehmen. Das ist etwas, was meine Person schon von klein auf ausmacht und ich bin sehr glücklich darüber, dass ich mir dessen früh bewusst geworden bin. Was ich gebe, das sind keine ungefragten Ratschläge, sondern meine Sichtweisen.

Wir alle haben unsere ganz individuellen Gründungsmotivationen

Beispielsweise habe ich schon einige Male gesagt bekommen: „Wenn du gründest, dann ist alles, was du brauchst, Mut.“ Bisher hatte ich an dieses Thema noch gar nicht gedacht, aber wusste fest: „Klar, Mut ist dabei, aber ich habe Vertrauen. In mich und meine Fähigkeiten, in die Umstände, mein Netzwerk, die Erfahrung und darin, dass alles gut wird.“ Dies ist seit diesem ersten Aussprechen jedes Mal auf offene Ohren gestoßen und hat mehrfach zu ehrlichem sowie wichtigem Austausch geführt.

Was dieser Austausch brachte? Dass ich mich selbst wieder etwas mehr von außen betrachtete. Sicher, war es für mich ein Leichtes zu sagen, dass es nicht am Mut läge. Ich kenne mein privates und finanzielles Polster, das mich auffängt und umgibt oder ich mir angespart habe und am Ende ist es sogar etwas vermessen zu sagen: „Mut? Ach, du musst nur Vertrauen haben!“ Was irgendwo auch gut und richtig ist, aber allein sicherlich auch nicht reicht. Was aber braucht es vielleicht dann? Ich habe nachfolgend einiges zusammengeschrieben, das mir bei meiner Gründung als Freiberuflerin geholfen hat.

Drei Dinge, die mir im ersten Halbjahr nach meiner Gründung geholfen haben

Gründungberatung der Landkreise

Ich habe aus Erwerbslosigkeit heraus gegründet und habe von erfahrenen Menschen und dem Beratungsnetzwerk des Lotsendienstes Potsdam-Mittelmark viele wertvolle Impulse, Tipps sowie direkte Unterstützung bekommen. Solche Angebote gibt es in vielen anderen Landkreisen auch.

Coachings für die Entwicklung

Neben vielen anderen Möglichkeiten und Tipps für Gründerinnen fand ich diesen besonders hilfreich: In Brandenburg bestand 2022 das Angebot der Förderung der Kreativwirtschaft, zu der auch mein Beruf zählt. Ich konnte mir deswegen über die Kreativagentur Brandenburg eine Förderung holen (De minimis), die komplett vom Land Brandenburg übernommen wird. Dies brachte mir Unterstützung und Vernetzung durch ein Einzelcoaching (24 Stunden) sowie ein Gruppencoaching für Frauen. Solche Angebote werden häufig auch über Wirtschaftsförderungen oder Handelskammern kommuniziert – haltet gern die Augen offen.

Aufnahme in die Künstlersozialkasse

Als Redakteurin bin ich berechtigt, einen Antrag bei der Künstlersozialkasse zu stellen. Diesen habe ich rückwirkend zum ersten Tag ab Gründung gestellt und musste viele Arbeitsproben unterschiedlicher Aufträge nachweisen sowie etliche Seiten Papier ausfüllen. Es ist etwas langwierig, aber es lohnt sich. Denn mit Aufnahme in die Künstlersozialkasse übernimmt diese (ähnlich wie ein Arbeitgeber) Anteile der Sozialversicherungsleistungen. Eine große finanzielle Stütze!